Die Eileiter stellen die Verbindung zwischen Gebärmutter und Eierstock und Gebärmutter dar. Die Fimbrien, die sich am Ende des Eileiters befinden, fangen die Eizelle auf und leiten diese in die Eileiter weiter. Befinden sich Spermien im Eileiter, wird hier die Eizelle dort befruchtet. Anschließend wird die Eizelle mittels feiner Härchen (Zilien) in die Gebärmutter weiter transportiert. Sind die Eileiter vollständig oder teilweise verschlossen, wird die Befruchtung der Eizelle durch die Spermien verhindert und/oder der Weg der (un)befruchteten Eizelle in die Gebärmutterhöhle blockiert. 

Für einen natürlichen Schwangerschaftseintritt sind durchgängige Eileiter also eine Grundvoraussetzung. Sind diese hingegen in ihrer Funktion (!) beiträchtigt oder gar vollständig verschlossen, kann die Fruchtbarkeit vermindert/komplett verloren gegangen sein. Eine erste orientierende Untersuchung ist die  sogenannte Hysterokontrastsonografie (HKSG oder HyCoSy).

Welche Ursachen (teilweise) verschlossenen Eileitern zugrunde liegen können, welche Methoden der Eileiterdurchgängigkeitsprüfung es noch gibt und welche Behandlungsmethoden im Rahmen eines negativen Ergebnisses angewendet werden können, haben wir im Folgenden zusammengefasst.

 

Ursachen für verschlossene Eileiter

Die häufigsten Ursachen für (teilweise) verschlossene/verklebte Eileiter sind:

Anatomische Veränderungen:

  • Angeborene Fehlbildungen
  • Polyposis
  • Nach organerhaltender operativer Therapie einer Tubargravidität
  • Vernarbungen infolge von Unterleibsoperationen
  • Onkologische Neubildungen

Eierstocks- und Eileiterentzündungen (Adnexitis):

  • (Sexuell) übertragbare Krankheiten wie z. B. Chlamydien oder Gonokokken (unbedingt darauf achten, dass bei diesen Infektionen eine Behandlung beider Partner*innen notwendig ist)
  • Im Rahmen von aufsteigenden (aszendierenden) oder absteigenden (deszendierende) Infektionen, z. B. aus dem Scheidenbereich, Kontakt mit „infizierten“ Nachbarorganen (z. B. Blinddarmentzündungen)
  • Kontrazeption mit einer Spirale: über den Faden können Bakterien in die Gebärmutter gelangen
  • Unterleibsoperationen

Endometriose:

Gutartige, meist schmerzhafte Wucherungen aus gebärmutterschleimhautartigem Gewebe. Wuchert dieses in Richtung der Eileiter, kann sie diese (teilweise) blockieren.

 

Eileiterdurchgängigkeitsprüfung: Methoden

Hysterosalpingo-Kontrastsonographie (HKSG oder HyCoSy)

Die Hysterosalpingo-Kontrastsonographie (HKSG) ist die häufigst angewandte und schonendste Methode zur Eileiterdurchgängigkeitsprüfung, da sie ein gering invasives Verfahren darstellt. Der beste Zeitpunkt für eine HKSG ist nach Ende der Menstruationsblutung bis kurz vor dem Eisprung; meistens fällt dies etwa auf den sechsten bis zwölften Zyklustag. Bei der HKSG wird ein dünner Katheter über den Muttermund in den Gebärmutterhals eingeführt. Mittels Ultraschall wird der Sitz des Katheters überprüft. Für die Eileiterdurchgängigkeitsprüfung wird anschließend ein Kontrastmittel über die Gebärmutterhöhle in die Eileiter gespritzt. Das Kontrastmittel fließt die Eileiter entlang und tritt bei durchgängigen Eileitern nahe der Eierstöcken wieder aus. Per Ultraschalluntersuchung kann der Austritt der Flüssigkeit beobachtet und eventuelle Verklebungen bzw. Verschlüsse (durch den Nicht-Austritt) sichtbar gemacht werden. Eine Narkose ist für die HKSG nicht notwendig.

Bauchspiegelung (Laparoskopie) mit Chromopertubation

Liegen hingegen weitere Hinweise für andere fruchtbarkeitsmindernde Faktoren, wie beispielsweise Zysten, Myome oder Verwachsungen, vor, kann zur Eileiterdurchgängigkeitsprüfung eine Chromopertubation im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden. Diese Untersuchung erfolgt unter Narkose. Die Eileiterdurchgängigkeitsprüfung erfolgt durch die sogenannte Chromopertubation. Ähnlich der HKSG wird jetzt aber ein blauer Farbstoff (z. B. Toluidinblau, Methylenblau) über die Gebärmutterhöhle in die Eileiter gespült. 

Im Rahmen der Bauchspiegelung können neben der Durchgängigkeitsprüfung auch nach Verwachsungen sowie eine Endometriose gefahndet werden. Sollten Endometrioseherde gefunden werden oder Verwachsungen vorliegen, können diese ggf. direkt entfernt werden, ebenso Myome (falls vorhanden).

 

Behandlungsmethoden bei negativer Eileiterdurchgängigkeitsprüfung

Fällt die durchgeführte Eileiterdurchgängigkeitsprüfung negativ aus, bedeutet dies nicht, dass der Kinderwunsch unerfüllt bleiben muss. Ist nur ein Eileiter verschlossen, ist eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege fast uneingeschränkt möglich - jedoch kann der Zeitraum  bis zum Schwangerschaftseintritt verlängert sein. Sind hingegen beide Eileiter betroffen, kann ein natürlicher Schwangerschaftseintritt stark erschwert bis unmöglich sein. In solchen Situationen ist heutzutage die “In Vitro-Fertilisation” (IVF), also die Umgehung der Eileiter die erste Wahl. Sie stellt gewissermaßen eine “normale Befruchtung” am “künstlichen Ort” dar.

An Bedeutung stark verloren haben mikrochirurgische Methoden zur Wiederherstellung der Eileiter, auch weil das beschädigte Gewebe - selbst bei einer Wiederherstellung der Durchgängigkeit - meist zu erheblichen Funktionseinbußen führt. 

Wir beraten Sie gerne im Hinblick auf eine Eileiterdurchgängigkeitsprüfung sowie Behandlungsmethoden bei negativem Resultat. Wir begleiten Sie auf Ihrem individuellen Weg zum Start einer eigenen Familie. Mit unserer langjährigen Erfahrung unterstützt Sie unser Praxisteam mit einem individuellen Behandlungsplan, Analysen sowie umfassenden Behandlungsmethoden, um Ihre Wünsche und Vorstellungen zu erfüllen.