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Eizellen einfrieren (Social Freezing) – Fruchtbarkeit für später bewahren

Eizellen einfrieren (Social Freezing) – das Kryokonservieren unbefruchteter Eizellen – bietet die Möglichkeit, die eigene Familienplanung flexibel zu gestalten. Diese Option kann sinnvoll sein, wenn der passende Lebenspartner noch nicht gefunden wurde oder persönliche Gründe einen späteren Zeitpunkt für die Erfüllung des Kinderwunsches nahelegen. Im Rahmen der Behandlung werden reife Eizellen entnommen und in flüssigem Stickstoff schockgefroren (→ mehr über den Ablauf einer künstlichen Befruchtung), um ihren biologischen Alterungsprozess zu stoppen.

Eizellen einfrieren (Social Freezing): Ablauf

Ovarielle Stimulationsbehandlung

In einem ersten Schritt erfolgt die ovarielle Stimulationsbehandlung mittels follikelstimulierendem Hormon (FSH). Im Rahmen eines natürlichen Zyklus reifen in den Eierstöcken mehrere Eizellen heran. Jedoch reift nur eine davon aus, was gleichzeitig bedeutet, dass es auch nur bei einer Eizelle zum Eisprung kommt. Die Stimulationsbehandlung als erster Schritt beim Eizellen einfrieren sorgt für ein Anreifen einer größeren Menge an Eizellen. Wie viele Eizellen dabei den entsprechenden Reifegrad erreichen, ist abhängig von diversen Faktoren, beispielsweise von der Dosis der jeweiligen verabreichten Medikamente, der Stimulierbarkeit der Eierstöcke sowie vom Lebensalter. Als Richtwert für das Eingefrieren gelten 15-20 reife Eizellen.

Die Stimulationsbehandlung erfolgt im Kinderwunsch Centrum München nach dem sogenannten kurzen Protokoll. Dabei beginnt die Behandlung am zweiten bzw. dritten Tag der Regelblutung. Meist wird ein Depot-Präparat eingesetzt, das eine Wirkdauer von ca. sieben Tagen umfasst. Dadurch entfällt ein Großteil der täglichen Spritzen, die sonst notwendig wären. Auch kann auf Wunsch der Beginn der Regelblutung durch die Zugabe natürlicher Hormone beeinflusst werden, wodurch eine höhere Terminsicherheit gewährleistet werden kann. Die Qualität der heranreifenden Eizellen bleibt hiervon unberührt.

Eizellentnahme

Sind genügend Eizellen ausgereift, erfolgt in einem zweiten Schritt die Eizellentnahme durch die sogenannte Follikelpunktion. Der Eingriff wird dabei in Kurznarkose durchgeführt und dauert in der Regel nur etwa 30 Min.. Im Rahmen der Eizellentnahme werden die Follikel mittels Ultraschallkontrolle durch die Scheide mit einer dünnen Nadel punktiert und die Follikelflüssigkeit sowie die darin enthaltenen reifen Eizellen abgesaugt. Die gewonnene Flüssigkeit wird anschließend umgehend im Labor untersucht. EmbryologInnen spüren dabei die Eizellen in der Follikelflüssigkeit auf und untersuchen diese auf ihre Anzahl sowie Qualität hin. Anschließend werden die reifen Eizellen eingefroren (vitrifiziert).
Etwa eine Woche nach der Eizellentnahme ist eine Rückbildung der im Rahmen der Eizellreifung entstandenen Gelbkörper zu erwarten. Die als Folge beginnende Regelblutung markiert gleichzeitig auch den Abschluss der Behandlung.

Vitrifikation

Kern des Eizellen einfrieren ist die Vitrifikation. Dabei wird den entnommenen Eizellen durch die Zugabe einer speziellen Lösung das Wasser innerhalb dieser (intrazelluläres Wasser) entzogen. Die Zellen werden dann mittels flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad Celsius “ultraschnell” eingefroren. Deshalb spricht man häufig auch vom Schockfrieren. So wird verhindert, dass sich Eiskristalle in der Zelle bilden und diese zerstören können. Gelagert werden die Eizellen anschließend in sogenannten Kryobehältern in flüssigem Stickstoff. Durch die Vertifikation werden dabei sämtliche physikalische Prozesse in der Zelle, wie beispielsweise die Alterung, aufgehalten und diese kann über Jahrzehnte hinweg gelagert werden.

Optional: Künstliche Befruchtung durch ICSI

Die künstliche Befruchtung durch ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) ist unabhängig des Social Freezings zu betrachten. Auch wenn diese den Abschluss einer Behandlung darstellt, ist die künstliche Befruchtung lediglich eine Option, die nicht genutzt werden muss. Hier erfahren Sie mit zur künstlichen Befruchtung mittels ICSI.

Häufige Fragen zum Einfrieren von Eizellen

Viele Frauen möchten genauer verstehen, wie das Einfrieren von Eizellen abläuft und welche Chancen dieses Verfahren bietet. Die folgenden Fragen geben einen Überblick über wichtige medizinische und praktische Aspekte des Social Freezing.

Wie funktioniert das Einfrieren von Eizellen (Social Freezing)?

Beim Social Freezing werden nach einer kurzen hormonellen Stimulation reife Eizellen entnommen, in flüssigem Stickstoff schockgefroren und so über viele Jahre haltbar gemacht. Durch dieses Verfahren bleibt die Qualität der Eizellen dauerhaft erhalten.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Eizellen einfrieren zu lassen?

Empfohlen wird das Einfrieren vor dem 35. Lebensjahr, da die Eizellqualität mit zunehmendem Alter abnimmt. In bestimmten Fällen kann auch später eine individuelle Beratung sinnvoll sein, um Chancen und Optionen zu besprechen.

Wie viele Eizellen sollten eingefroren werden?

Als Richtwert gelten etwa 15 bis 20 reife Eizellen, um bei einer späteren Behandlung gute Erfolgsaussichten zu erreichen. Die tatsächliche Anzahl hängt von Alter, Hormonstatus und individueller Reaktion auf die Stimulation ab.

Wie lange können eingefrorene Eizellen gelagert werden?

Eizellen können über viele Jahre, theoretisch auch Jahrzehnte, sicher aufbewahrt werden. Durch die Vitrifikation werden sämtliche biologischen Prozesse – einschließlich der Alterung – vollständig angehalten.

Für viele Frauen ist das Einfrieren von Eizellen ein wichtiger Schritt, um die eigene Familienplanung selbstbestimmt zu gestalten. Das Team des Kinderwunsch Centrums München begleitet dabei mit langjähriger Erfahrung und individueller Beratung – von der ersten Information bis zur Entscheidung für den passenden Zeitpunkt.

Wir vom Kinderwunsch Centrum München unterstützen Sie gerne auf Ihrem Weg der Familienplanung. Gerne berät Sie unser erfahrenes Praxisteam in allen Fragen rund um das Thema Social Freezing.