Die Erwartungshaltung nach dem Absetzen von Verhütungsmethoden ist oftmals, dass eine Schwangerschaft umgehend eintritt. In der Realität kann der Zeitraum, bis ein positives Ergebnis vorliegt, stark variieren: Bei manchen Paaren tritt eine Schwangerschaft bereits beim ersten Zyklus nach dem Absetzen ein, bei anderen braucht es mehrere Anläufe bis zum gewünschten Ergebnis. In Geduld üben mussten sich auch Minu und ihr Mann. Ihre ganz persönliche Kinderwunsch-Geschichte erzählen sie im folgenden Beitrag.
Minu L.: Dass wir irgendwann einmal Kinder haben wollen, war für meinen Mann und mich bereits am Anfang unserer Beziehung klar. “Irgendwann” haben wir immer gesagt. Zuerst wollten wir beide unsere Ausbildungen abschließen, in die ersten Jahre unseres Berufslebens starten und einige Zeit zu zweit verbringen. Als wir dann beschlossen, dass wir uns nun bereit dazu fühlten, unsere Familienplanung zu starten, war ich 29 Jahre alt und mein Mann 32. Ich setzte die Pille ab und wir starteten die ersten Versuche. Dass ich dabei nicht sofort schwanger wurde, war normal, dachte ich. Immerhin muss sich der Körper erstmal umstellen. Nach einigen weiteren Versuchen stellte sich Ernüchterung ein: es passierte nichts. Schnell sollten wir feststellen, dass die Familiengründung eben doch nicht so planbar ist.
Nach zwei Jahren des erfolglosen Versuchens und einer Vielzahl an negativen Schwangerschaftstests beschloss ich dann, mich mit meinem Problem an meinen Frauenarzt zu wenden. Dieser machte einen Ultraschall, welcher aber unauffällig war. Seine Empfehlung: wir sollten dem Ganzen etwas mehr Zeit lassen. Zudem legte er uns nahe, ein Spermiogramm meines Mannes anfertigen zu lassen, um dahingehende fruchtbarkeitsmindernde Faktoren ausschließen zu können. Aber auch dieses blieb ohne Auffälligkeiten. Wir waren zunächst beruhigt, immerhin schien kein offensichtliches körperliches Hindernis vorzuliegen. Wir beschlossen, dem Ganzen noch etwas mehr Zeit zu geben.
Aber als ich auch nach sechs weiteren Monaten immer noch einen negativen Schwangerschaftstest in der Hand hielt, beschlossen wir die Ursachenforschung erneut anzugehen und wandten uns auf Empfehlung an das Kinderwunsch Centrum München. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir diese Entscheidung bereits viel früher treffen sollen. Nach einigen Untersuchungen erhielten wir nämlich die Diagnose: auf natürlichem Weg ist ein Schwangerschaftseintritt nur äußerst schwer möglich. Durch die Untersuchungen wurde festgestellt, dass meine Eileiter nicht vollständig durchlässig sind und eine Einnistung in der Gebärmutter für die Eizelle so nur äußerst schwer möglich ist.
Gemeinsam mit unserer Ärztin entschieden wir uns dann für eine Behandlung mittels In-vitro-Fertilisation (IVF). Bei diesem Verfahren werden die befruchteten Eizellen direkt in die Gebärmutter eingesetzt und müssen nicht durch die Eileiter zur Gebärmutter transportiert werden. Zwar sollte es auch dann noch einige Zeit dauern und einige Versuche brauchen, bis ich dann wirklich schwanger wurde, aber irgendwann hat es geklappt. Auch wenn wir uns auf dem Weg mehrfach gefragt haben, warum wir uns das antun, die stetige Enttäuschung über ein negatives Ergebnis hat in den letzten Jahren stark an den Nerven gezerrt, sind wir nun unfassbar glücklich, dass wir diese Reise mitgemacht haben. Wir sind dem gesamten Team des Kinderwunsch Centrum München unglaublich dankbar, dass sie uns auf unserem Weg immer unterstützt und uns stets so viel Zuversicht vermittelt haben.
Wir danken Minu L. für ihre Offenheit. Wenn Sie ebenfalls Ihre Kinderwunschgeschichte erzählen wollen, senden Sie uns bitte Ihren Kontakt an: kinderwunschgeschichten@ivf-muenchen.de. Wir freuen uns, Ihre Geschichte zu hören!