Studien zeigen, dass sich bei drei von zehn Frauen im Laufe des Lebens ein Polyp in der Gebärmutter bilden kann. Meist ist diese Diagnose ohne Bedeutung, gelegentlich kann so ein Polyp freilich zur Minderung der Fruchtbarkeit führen. Was ein Polyp in der Gebärmutter im Rahmen eines Kinderwunsches bedeutet, welche Symptome damit einhergehen können, wie die Diagnose gestellt wird und welche Therapieansätze es gibt, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

 

Polyp in der Gebärmutter 

Bei Gebärmutterpolypen handelt es sich um Schleimhautwucherungen an der Innenwand der Gebärmutter, die in manchen Fällen sogar bis in den Muttermund hineinreichen können. Die Wucherungen sind meistens gutartig und reagieren nicht auf zyklische hormonelle Veränderungen. Nur in seltenen Fällen handelt es sich dabei um “präkanzeröse Polypen”, also Vorstufen, aus denen sich Krebs entwickeln kann. Polypen variieren dabei in ihrer Beschaffenheit: so können diese fest und fibrös, aber auch weich und zystenartig sein. In unterschiedlichen Größen treten sie zudem einzeln oder in Gruppen auf. 

Grundsätzlich können Frauen jedes Alters von einem Polyp in der Gebärmutter betroffen sein. Vermehrt bilden sich Polypen jedoch während der Wechseljahre, also bei Frauen im Alter zwischen 45 und 60 Jahren. Welche Ursachen zur Bildung von Polypen im Uterus führen, ist bislang nicht restlos geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass eine Ursache das gestörte Gleichgewicht der weiblichen Geschlechtshormone, Progesteron und Östrogen ist. Außerdem wird davon ausgegangen, dass Entzündungen im Bereich der Gebärmutter sowie der Scheide, wie auch übermäßiger Stress und Immundefizite das Auftreten von Polypen begünstigen.

Zusätzlich zu hormonellen Veränderungen, die das Auftreten von Polypen in der Gebärmutter begünstigen können, gibt es weitere Faktoren, welche die Bildung von Gebärmutterpoypen verursachen können. So kann das Wachstum von Gebärmutterpoypen etwa durch starkes Übergewicht sowie Bluthochdruck gefördert werden. Es wird auch davon ausgegangen, dass Medikamente wie zum Beispiel Tamoxifen, welches zur Brustkrebstherapie eingesetzt wird, einen Einfluss haben.

Symptome

Da die meist harmlosen Wucherungen der Schleimhaut häufig keine Symptome zeigen, wird ein Polyp in der Gebärmutter bei vielen Frauen zunächst nicht bemerkt. Es können jedoch Beschwerden auftreten. So können etwa das Eintreten von Schmierblutungen außerhalb der normalen Regelblutungen, nach dem Geschlechtsverkehr oder in den Wechseljahren auf einen Polyp in der Gebärmutter hinweisen. Neben einem geschwollenen Unterbauch sowie kolikartigen Unterbauchschmerzen können vermehrter, schleimiger wie auch eitriger Ausfluss ebenfalls ein Symptom sein. Auch plötzlich auftretende Schmerzen während der Menstruation können auf Polypen hinweisen.

 

Diagnosestellung

Festgestellt wird ein Polyp in der Gebärmutter, je nach Lokalisation, meist im Zuge einer gynäkologischen Ultraschalluntersuchung. Für die genaue Diagnose muss eine Hysteroskopie, also eine Gebärmutterspiegelung, durchgeführt werden. Diese ermöglicht eine präzise Untersuchung des Polypen und eine detaillierte Beurteilung der Schleimhaut. Durch eine Biopsie wird festgestellt, ob es sich um eine gut- oder bösartige Wucherung handelt. 

Das Eintreten einer Schwangerschaft ist im Regelfall trotz Vorliegen eines Polypen in der Gebärmutter möglich. Tritt dieser jedoch an einer ungünstigen Stelle auf, können Spermien daran gehindert werden, zur Eizelle zu gelangen oder die befruchtete Eizelle kann sich nicht optimal in die Gebärmutterhöhle einnisten. Hierdurch kann die Chance auf einen Schwangerschaftseintritt (deutlich) reduziert sein.

 

Therapie im Rahmen des Kinderwunsches

Es kommt vor, dass sich Polypen in der Gebärmutter aufgrund hormoneller Einflüsse selbständig zurückbilden. Ist dies nicht der Fall, wird gerade bei Frauen mit Kinderwunsch eine operative Entfernung durchgeführt. Bei kleinen, an der Oberfläche des Gebärmuttermundes wachsenden Polypen wird unter örtlicher Betäubung eine Entfernung und histologische Begutachtung durchgeführt. Häufig liegen Polypen jedoch tief in der Gebärmutter: In solchen Situationen wird im Zuge der Hysteroskopie eine Entfernung vorgenommen. Nach einem erfolgreichen Eingriff ist die Wahrscheinlichkeit einer eintretenden Schwangerschaft deutlich erhöht, vorausgesetzt, es liegen keine weiteren fruchtbarkeitsmindernden Faktoren vor. Kommt es trotz Entfernung des Polypen zu keiner Schwangerschaft mittels natürlicher Konzeption, gibt es eine Vielzahl an reproduktionsmedizinischen Methoden, welche die Erfüllung eines Kinderwunsches dennoch ermöglichen können.

Uns ist es besonders wichtig, die passende Methode zur Erfüllung Ihres individuellen Kinderwunsches zu finden. Gerne beraten wir Sie im Kinderwunsch Centrum München in einem Beratungsgespräch über die Möglichkeiten und begleiten Sie auf dem Weg zu Ihrem Wunschkind.