Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch; bei etwa einem Drittel aller ungewollt kinderlosen Frauen bestehen verklebte Eileiter beziehungsweise verwachsene Eierstöcke. Solche Verwachsungen können bei Betroffenen am Eierstock direkt wie auch an einem sowie beiden Eileitern auftreten. Oftmals wird die Diagnose erst durch das Nichteintreten einer Schwangerschaft gestellt, da die Veränderungen bei den Betroffenen im Regelfall symptomfrei sind. Vor allem wenn die Veränderungen bereits stark ausgeprägt sind, kann eine Schwangerschaft meist nicht vermittels natürlicher Konzeption eintreten. Welche Ursachen einem verklebten Eileiter bzw. verwachsenen Eierstock zugrunde liegen, welche Folgen das für den Kinderwunsch haben kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, haben wir für Sie im Folgenden zusammengefasst.

 

Verklebter Eierstock: Ursachen

Ein verklebter Eileiter bzw. verwachsene Eierstöcke sind häufig die Folge einer vorangegangenen Adnexitis, also einer Eierstock- und/oder Eileiterentzündung. Diese Entzündungen entstehen oftmals durch eine Infektion, die über die Gebärmutter zu den Eileitern aufsteigt. Hauptauslöser hierfür sind in den meisten Fällen Chlamydien sowie Gonokokken (umgangssprachlich “Tripper”). Vor allem Chlamydien wie auch Mykoplasmen können sich, ohne dabei Symptome hervorzurufen, über einen längeren Zeitraum im Körper vermehren und schließlich mangels Behandlung zu einer Verklebung der Eileiter führen. Der Grund ist, dass sich durch die Entzündung das Gewebe verändert, so dass Verwachsungen und Vernarbungen entstehen können. Macht sich die Infektion jedoch bemerkbar, können folgende Symptome auftreten:

  • Schmerzen im Unterbauch
  • Fieber
  • Zwischenblutungen
  • generelles Krankheitsgefühl

Neben aufsteigenden Entzündungen kann auch eine Endometriose zugrunde liegen. Dabei kommt es zu gutartigen Wucherungen von Gewebe - ähnlich der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) - außerhalb der Gebärmutter. Eine eher seltene Ursache sind angeborene Fehlbildungen der Eileiter und/oder der Eierstöcke. 

Ein verklebter Eierstock bzw. Eileiter wird häufig erst bei Abklärung eines unerfüllten Kinderwunsches diagnostiziert. Welche Methode angewendet wird, um die Durchgängigkeit der Eileiter zu untersuchen, hängt von der individuellen Situation ab und wird individuell für die jeweiligen PatientInnen ausgewählt. In unserem Artikel Eileiterdurchgängigkeitsprüfung im Rahmen eines Kinderwunsches können Sie gerne nachlesen, welche diagnostischen Verfahren hierfür angewendet werden können.

 

Folgen eines verklebten Eileiters im Bezug auf Kinderwunsch

Die Eileiter sind etwa 6-8 Zentimeter lang und liegen am oberen Ende der Gebärmutter. Wenn ein oder beide Eileiter aufgrund von Gewebeverwachsungen nicht mehr durchgängig sind, können dort keine Befruchtungen mehr stattfinden: der Eileiter ist nämlich der Ort der Befruchtung. 

Wie bereits angeführt, sind die häufigsten Auslöser aufsteigende Infektionen, die entweder das Fimbrienende (das obere Ende des Eileiters) oder den Eileiter selbst betreffen. Aufgabe des Fimbrienendes ist es, nach erfolgtem Eisprung die unbefruchtete Eizelle aus dem Eierstock einzufangen und zur Befruchtung in den Eileiter zu bringen. Ist das obere Ende verklebt, kann die Eizelle nicht in den Eileiter gelangen und eine Befruchtung kann nicht stattfinden. Wird in Folge einer Entzündung der gesamte Eileiter verklebt, kommt es zu einer Schädigung des Flimmerepithels, also der inneren Zellschicht, die mit zarten Härchen versehen ist, die die Eizelle zur Gebärmutter transportiert.

 

Behandlungsmöglichkeiten bei Kinderwunsch

Abhängig von der Ausprägung der Verklebungen/Verwachsungen der Eileiter und evtl. Eierstöcke, beraten wir Sie im Kinderwunsch Centrum bezüglich  der passendsten Behandlungsoptionen. Werden Verklebungen frühzeitig erkannt, kann eine konservative Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten eingesetzt werden, um so die Durchblutung zu fördern und gegen den drohenden Verschluss anzukämpfen. Darüber hinaus kann auch operativ versucht werden, die Eileiter zu öffnen, was freilich nur bei kleineren Veränderungen sinnvoll ist. 

Dem gegenüber hat sich die IVF-Behandlung, also die In-Vitro-Fertilisation, als erfolgversprechendste Methode bei verschlossenen Eileitern etabliert. Sie bietet die größte Chance auf eine Schwangerschaft und somit die Erfüllung eines Kinderwunsches. Die IVF-Methode zählt heutzutage somit zu den Standardverfahren und erreicht eine Schwangerschaftsrate von circa 30 % pro Versuch/Zyklus. Dabei findet die Befruchtung der Eizelle außerhalb des Körpers statt. Anschließend wird der frühe Embryo (“Präimplantationsembryo”) direkt in die Gebärmutter eingesetzt. Auf diese Art und Weise werden die Eileiter umgangen.

 

Liegt auch bei Ihnen eine medizinische Indikation für Maßnahmen der “assistierten Reproduktion”  vor, begleiten wir vom Kinderwunsch Centrum München Sie gerne auf Ihrem Weg zur Erfüllung Ihres Kinderwunsches.