Zyklusstörungen sind keine Seltenheit und viele Frauen sind zumindest zeitweise davon betroffen. So kann die Menstruationsblutung in Intensität, Häufigkeit sowie Dauer variieren und auch auftretende Schmerzen oder ein vollständiges Ausbleiben dieser sind möglich. Auch Abweichungen in der Zykluslänge können auftreten. Da der exakte Ablauf des Monatszyklus entscheidend Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat, kann es bei Zyklusstörungen auch zu Problemen bei der Realisation eines Kinderwunsches kommen. Wie z. B. verkürzte Zyklen die Fruchtbarkeit beeinflussen und was dies für den Kinderwunsch bedeutet, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.

Verkürzter Zyklus: Wie läuft ein normaler Zyklus ab?

Der Zyklus beginnt am ersten Tag der Menstruationsblutung und dauert durchschnittlich 28 Tage. Individuelle Schwankungen in einem Rahmen von 24 bis 32 Tagen sind normal. Gesteuert wird der Zyklus von verschiedenen Hormonen. Er lässt sich in folgende Phasen unterteilen:

In der ersten Zyklushälfte reift meist ein Eibläschen (Follikel) in einem der Eierstöcke heran. Die Phase wird deshalb auch als Follikelphase bezeichnet.

In der Zyklusmitte findet dann der Eisprung statt. Dabei wird die reife Eizelle vom Eierstock abgegeben und wandert über den Eileiter zur Gebärmutterhöhle. Trifft die Eizelle im Eileiter auf Samenzellen, so kann es zu einer Befruchtung kommen. Das gesprungene Eibläschen wandelt sich im Anschluss an den Eisprung in den sogenannten Gelbkörper um. Dieser sorgt für eine hohe Produktion des Gelbkörperhormons Progesteron. Dieses Hormon sorgt anschließend für eine geeignete Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut, so dass sich ein Embryo gut einnisten kann.

Kommt es zu keiner Befruchtung, wird die Schleimhaut abgestoßen. Der Zyklus beginnt von Neuem.

Zyklusstörungen: Wann spricht man von einem verkürzten Zyklus?

Ein zu kurzer Zyklus (Polymenorrhoe) liegt vor, wenn der Abstand zwischen den Menstruationsblutungen anhaltend unter 24 Tagen beträgt. Dabei fällt in der Regel die erste Zyklusphase, also die Eireifungsphase, sehr kurz aus. Dennoch findet der Eisprung für gewöhnlich statt und eine natürliche Schwangerschaft ist möglich.

Wie wirkt sich ein verkürzter Zyklus auf den Kinderwunsch aus?

Ist der Zyklus stark verkürzt, lässt sich häufig nur sehr schwer einschätzen, in welchem Zeitraum genau der Eisprung stattfindet. So lässt sich auch der optimale Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr nur schwer bestimmen. Ein viel zu früh eintretender Eisprung kann zur Folge haben, dass die Eizelle nicht optimal herangereift ist. Eine Befruchtung der dann noch unreifen Eizelle ist nicht möglich.

Fällt die luteale Phase, also die Phase zwischen dem Eisprung und dem Eintritt der nächstes Menstruationsblutung, zu kurz aus, kann eine Einnistung des Embryos in der Gebärmutter erschwert werden. Hat die befruchtete Eizelle, also der Embryo, nicht ausreichend Zeit sich in der Gebärmutter einzunisten, kann dieser unter Umständen mit der Gebärmutterschleimhaut gemeinsam abgebaut und ausgeschieden werden.

Bei verkürzten Zyklen zeigt sich also oft eine Gelbkörperschwäche – das Hormon Progesteron wird in einer zu kleinen Menge und nicht lange genug ausgeschüttet. In diesem Fall wird der natürliche Schwangerschaftseintritt zusätzlich erschwert.

Selten können zu kurze Abstände zwischen zwei Menstruationsblutungen zudem ein Indiz dafür sein, dass der Eisprung vollständig ausgeblieben ist.

Wie sieht die Behandlung bei einem verkürzten Zyklus im Rahmen eines Kinderwunsches aus?

Grundsätzlich ist ein verkürzter Zyklus nicht zwingend behandlungsbedürftig. Erst wenn dieser negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hat, können im Rahmen eines vorliegenden Kinderwunsches verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.
In einem ersten Schritt gilt es, den Zyklus genau zu beobachten, um exakt zu erfahren, wann und wie der Eisprung stattfindet.

So können die Messung der Basaltemperatur und die Beobachtung von Fruchtbarkeitsmerkmalen (wie z. B. Beobachtung des Zervixschleims) erste Anhaltspunkte geben..

Eine genauere Diagnostik erlaubt das sog. Zyklusmonitoring. Hierbei wird durch mehrfache Ultraschalluntersuchungen und Hormonbestimmungen der genaue Ablauf des Zyklus in all seinen Phasen abgebildet. So kann die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung gut eingeschätzt und die natürliche Empfängnis optimiert werden. Dabei werden die hormonellen Vorgänge sowie Veränderungen in der Gebärmutterschleimhaut und den Eierstöcken während des Zyklus genau untersucht. Das Monitoring ermöglicht unter anderem die Feststellung, ob und wann ein Eisprung stattfindet oder stattgefunden hat. Erfahren Sie mehr zum Ablauf des Zykluymonitorings.

Anhand dieser Informationen kann im Kinderwunsch Centrum München anschließend ein individueller Behandlungsplan aufgestellt werden. Möglich ist beispielsweise eine gezielte Hormonbehandlung/Stützung mit Hormonen (z. B. Gelbkörperhormon), um die eingeschränkte Fruchtbarkeit auszugleichen.

Unabhängig davon, ob bei Ihnen eine Zyklusstörung vorliegt oder andere Ursachen die Erfüllung des Kinderwunsches erschweren, im Kinderwunsch Centrum München klären wir die Ursache für Ihren unerfüllten Kinderwunsch umfänglich ab. Mit Kompetenz, Wissen und langjähriger Erfahrung begleitet Sie unser Klinikteam mit einem breiten Spektrum an Diagnose- und Behandlungsmethoden auf Ihrem Weg zum Start einer eigenen Familie.